27. Warum kann nicht mal etwas funktionieren?

Es macht mich alles ganz schön traurig... In Innsbruck lief es doch so phantastisch, die Wohnung ein Traum, die Mitarbeiter so offen und sympathisch, die Gegend einfach wunderschön. Sehnsüchtig habe ich den Anruf meiner zukünftigen Vorgesetzten erwartet um in Vertragsverhandlungen zu kommen. Aber irgendwie... lief wieder mal alles schief. Sie teilte mir mit, es gibt einen neuen Chef in der Personalabteilung und dieser will alle neuen Mitarbeiter in einem Gespräch kennen lernen. Also noch ein Bewerbungsgespräch, diesmal in München, in der Firmenzentrale und vor zwei Personen. Darauf habe ich mich wieder intensiv vorbereitet, denn es hängt ja viel für mich davon ab.... Auch wenn ich ungern die Weihnachtsfeier hab sausen lassen... Das Gespräch verlief  aber irgendwie anders als erwartet. Die Fragen gingen weniger um das Unternehmen und führungstechnische Fragen, es ging mehr darum, wie ich mir das vorstelle, ob ich mir das zutraue und und und. Ich kam mir vor, als ob es egal wäre, was ich sage. Sie schätzen mich als zu jung ein und da ich keine Erfahrung im Führungsbereich habe und Sie keine Zeit mich anzulernen, bin ich quasi raus. Ein Schlag ins Gesicht... Nein, ich hatte keine Tränen in den Augen. Es war aber schon ganz schön hart. Daraufhin habe ich wieder meine jetzt nur noch "vielleicht-bald-Chefin" angerufen. Sie war auch entsetzt von der Kürze des Gespräches und natürlich dem Ausgang. Sie würde aber auf jeden Fall für mich kämpfen und ihr bestes geben. Seitdem sitze ich natürlich wieder auf glühenden Kohlen. Ich hab mich doch schon soooooo sehr auf Innsbruck gefreut, der tolle Job, die tolle Wohnung. Ich bin ja auch bereit, mich hochzuarbeiten und mit weniger Verantwortung anzufangen. Aber mir gar keine Chance zu geben, wäre echt eine herbe Enttäuschung und ein großer Rückschlag. Ich darf trotzdem meinen Kopf nicht in den Sand stecken. Ein wenig Zeit habe ich ja noch und kann mir auch noch etwas anderes Suchen. Vielleicht finde ich ja noch ein anderes Unternehmen, indem ich mich unter Beweis stellen kann. Aber macht mich sehr, sehr traurig. Die Bezirksleitung will mich, die Filialleiterin beim Probearbeiten und auch die Mitarbeiterinnen in der Filiale... aber das alles entscheidet nichts. Nur diese eine halbe Stunde, in der sie meinten, Sie könnten mich schon einschätzen... Ich warte mal noch bisschen ab, wie das Schicksal so zu mir ist...